Erhöhtes Parodontose-Risiko bei Senioren

Die Parodontose ist eine Erkrankung im Mundraum, die typischerweise durch eine Bakterieninfektion ausgelöst wird. Sie zerstört das die Zähne haltende Zahnfleisch dauerhaft und führt so zum Zahnverlust. Diese Krankheit ist bei Erwachsenen und besonders bei Senioren sehr weit verbreitet.

Statistischen Erhebungen des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) aus dem Jahr 2007 zufolge wurden bei mehr als 85% aller Senioren in Deutschland im Alter von 65-74 Jahren mittlere bis schwere Parodontose-Erkrankungen festgestellt. Dies stellte einen deutlichen Anstieg (23,7%) gegenüber der vorherigen Erhebung von 1997 dar. (vergl. Quelle: http://www.kzbv.de/08-dms-iv-brosch-kurzf.download.7d0f57177399adcf37e5b4ac945168b9.pdf )

Dieses Problem besteht immer noch. Der Grund für die weite Verbreitung von Parodontose bei Senioren liegt ironischerweise in der immer besser werdenden Mundraum- und Zahnpflege. Durch diese behalten viele Senioren ihre eigenen Zähne bis ins hohe Alter, ohne auf die Dritten zurückgreifen zu müssen. Mit dem zunehmenden Alter der Zähne wächst jedoch auch das Risiko einer Parodontose-Erkrankung.

Parodontose begünstigt andere und schwerere Krankheiten

Parodontose kann nicht „nur“ zum Zahnverlust führen. Durch die Bakterieninfektion des Zahnbettes wird auch das Herz-Kreislaufsystem beeinträchtigt. Diese kann u.a. die folgenden Auswirkungen haben:

  • erhöhtes Herzinfarktrisiko
  • erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Diabetes
  • Krebserkrankungen

Dies stellt besonders für Senioren eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Daher sollte auf die typischen Symptome einer Erkrankung geachtet werden. Die folgenden Anzeichen deuten auf eine beginnende oder bereits bestehende Parodontose hin:

  • rotes, geschwollenes Zahnfleisch, das sehr leicht blutet
  • Vereiterungen am Zahnfleischrand
  • permanenter Mundgeruch

Wichtig: Werden typische Parodontose-Symptome festgestellt, sollte sofort Kontakt zu einem Zahnarzt aufgenommen werden, damit so schnell möglich mit einer wirksamen Behandlung begonnen werden kann. Je früher eine Erkrankung festgestellt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.

Senioren brauchen eine sehr gute Prophylaxe gegen Parodontose

Die folgenden Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung von Parodontose sind für alle Senioren unbedingt empfohlen:

  • Eine tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten und/oder Zahnseide hilft, Beläge an Stellen zu entfernen, die die Zahnbürste nicht erreicht.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen in einer Zahnarztpraxis sind sehr wichtig. 2-4 mal im Jahr sollten diese je nach eigenem Parodontose-Risiko durchgeführt werden.
  • Ergänzend sollte bis zu 2-mal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden um hartnäckige Beläge an schwer zu erreichenden Stellen im Mundraum zu beseitigen.